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1 Ausgangslage & Ziele
- Zeitraum der Konzepterstellung: Oktober 2021 – März 2023
(Förderkennzeichen 67K17447, gefördert durch die Nationale
Klimaschutzinitiative). - Vision: Treibhausgas-Neutralität spätestens 2045. Etappenziele: −65 % bis 2030,
−77 % bis 2035, −88 % bis 2040 gegenüber 1990. - Ausgangsbilanz (1990): 97 338 t CO₂eq; Ist-Stand 2020: 57 651 t CO₂eq (-41 %).
- Endenergieverbrauch 2020: 196 GWh, davon 71 % Wärme, 18 % Verkehr, 11 %
Strom. - Emissionsverteilung 2020: 85 % stationäre Energie (Wärme+Strom), 14 %
Verkehr, 1 % Landwirtschaft. - Beteiligung: Klimaschutz-AG, zwei Klimakonferenzen, Online-Beteiligung,
Workshops mit Bevölkerung, Wirtschaft und Verwaltung.
Ziel des Konzepts ist es, Entscheidungsträger*innen eine belastbare
Planungsgrundlage und einen pragmatischen Fahrplan zu liefern – von der
Bestandsanalyse über Potenzialabschätzung bis zum Maßnahmenkatalog – um
Kronshagen auf den Pfad zur Klimaneutralität zu bringen.2 Potenzialanalyse & Szenarien
Die Potenzialanalyse identifiziert acht zentrale Handlungsfelder:
- Gemeindeverwaltung als Klima-Vorbild
- Klimagerechte Gemeindeentwicklung
- Erneuerbare & effiziente Wärmeversorgung
- Erneuerbare & effiziente Stromversorgung
- Klimaschutz in Wirtschaft & Gewerbe
- Zukunftsfähige Mobilität
- Nachhaltiger Lebensstil & Konsum
- Klimaschutzbildung & Partizipation
Schwerpunkte des Einsparpotenzials:
- Dekarbonisierung der Wärme (Ausbau Nahwärmenetze, Wärmepumpen,
Solarthermie). - Photovoltaik-Offensive auf kommunalen und privaten Dächern sowie
Parkplätzen. - Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden und effiziente
Straßenbeleuchtung. - Verkehrswende: Radverkehrsnetz, ÖPNV-Ausbau, E-Ladeinfrastruktur &
Sharing. - Grüne Beschaffung und Kreislaufwirtschaft im Gewerbe.
Szenario-Ergebnisse: - Bei konsequenter Umsetzung lokaler Maßnahmen plus erwarteter
Bundes-/Landes-Rahmenbedingungen sinken die Emissionen bis 2040 um ca. 80 %
gegenüber 2020. - Restemissionen sollen zwischen 2040 und 2045 durch weitere Effizienz-,
Erneuerbaren- und Kompensationsmaßnahmen geschlossen werden.3 Maßnahmenkatalog & Fahrplan
Der Maßnahmenkatalog bündelt 40+ Einzelmaßnahmen in sieben
Handlungsfeldern: - Übergeordnete Maßnahmen (ÜM):
– Klimaschutzmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Einführung eines Klimafonds. - Verwaltung als Klima-Vorbild (VK):
– Energiecontrolling, Gebäudemodernisierung, PV-Ausbau, Green IT,
nachhaltige Beschaffung. - Klimagerechte Stadtentwicklung (KS):
– „Klimaschutz-Standard Kronshagen“, Klimaanpassungskonzept. - Konsum, Wirtschaft & Lebensstile (KWL):
– Nachhaltige Gewerbestandorte, Abfallvermeidungskampagnen. - Erneuerbare & energieeffiziente Energieversorgung (EEE):
– Kommunale Wärmeplanung, Umstellung VBK-Wärmenetz auf Erneuerbare. - Zukunftsfähige Mobilität (ZM):
– Radverkehrskonzept, ÖPNV-Verbesserung, Ladeinfrastruktur,
E-Car/Bike-Sharing. - Klimaschutzbildung & Partizipation (KP):
– Klimabildung in Schulen/Kitas, Klimabeirat, Auszeichnung lokaler Projekte.
Fahrplan & Monitoring: - Meilensteine bis 2045 mit jährlichem Berichtswesen und Fortschreibung.
- Beteiligungsformate sichern kontinuierliche Einbindung von Politik, Wirtschaft
und Bürgerschaft. - Erfolgskontrolle über Indikatoren (z. B. THG-Bilanz, EE-Anteil, Sanierungsquote,
Modal Split).
Die Umsetzung erfordert gemeinsames Handeln aller Akteur*innen – Verwaltung,
Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Das integrierte Klimaschutzkonzept
liefert dafür einen klaren Kompass und konkrete Projekte, um Kronshagen
schrittweise klimaneutral, lebenswerter und zukunftsfähig zu gestalten.